Ropes Upcycled: Hundezubehör aus gebrauchten Kletterseilen im Test [Werbung]

Seilspielzeug und Leinen aus Tau sind in der Hundeszene sehr verbreitet. „Ropes Upcycled“ wählt den nachhaltigen Weg: Das Hundezubehör der jungen norddeutschen Marke besteht aus gebrauchten Kletterseilen. Das schont die Ressourcen und überzeugt mit Langlebigkeit.

Ropes Upcycled: Upcycling für Hunde

Patrick Stange hatte Mut. Und eine gute Idee. Mit seinem Mitte 2017 gegründeten Unternehmen „Ropes Upcycled“ hat er eine Marke erschaffen, die für ein sinnvolles Hundezubehör im Upcycling-Design steht. Upcycling basiert auf der Verwertung vermeintlich nutzloser Gegenstände, die statt auf dem Müll zu landen eine zweite Chance bekommen. Bei „Ropes Upcycled“ sind das gebrauchte Kletterseile, die der 26-Jährige zu Hundeleinen, Halsbändern und Spielzeug verarbeitet*. Und da ich für Upcycling brenne, konnte ich einfach nicht umhin, als die Accessoires zu testen. Auf dem Prüfstand landeten:

• eine lange, verstellbare Leine,
• ein Halsband der Variante Trudi

und

• ein Schleuderball,

allesamt in der wunderschön schlichten Farbkombi Schwarz-Weiß (in Patricks Sprache heißt die Farbe Montserrat).

Hat Upcycling eine Chance in der Hundebranche?

Upcycling-Produkte im Hundebereich müssen ganz anderen Herausforderungen standhalten als etwa Schmuck oder Deko-Gegenstände. Während die letzteren lediglich optisch ansprechend wirken sollen, kommen Leinen, Halsbänder oder Spielzeug mit Kräften in Berührung, die einiges an Widerstandsfähigkeit erfordern. Eine Leine darf nicht reißen und ein Spielzeug muss sich den scharfen Hundezähnen stellen – bei gebrauchten Materialen aus der Upcycling-Sparte bleibt es sicher ein Knackpunkt. Denn nur, wenn die Hundeaccessoires langlebig bleiben, sind sie auch nachhaltig. Sonst wären Upcycling-Produkte nur noch weitere Wegwerf-Artikel, die den Markt ohnehin schon überfluten.

Hundezubehör muss Besonderes leisten

Aber außer „robust“ steht auch „pflegeleicht“ ganz oben auf der Anforderungsskala: Da ständig in Bodennähe, müssen sich Hundeprodukte einfach reinigen lassen. Der coolste Upcycling-Rohstoff nützt Hundehaltern wenig, wenn das Hundezubehör schmutzanfällig oder schwer zu reinigen ist.  Hat das Upcyling-Produkt auch diese Hürde genommen, ist es noch nicht überm Berg. Da auch umweltbewusste Hundehalter stilsicher unterwegs sein wollen, spielt auch der optische Aspekt eine Rolle. Schließlich sind die Zeiten der plumpen Jute-Säcken in der grünen Szene längst weg.

Und genau nach diesen Kriterien habe ich die Seil-Accessoires getestet:

• Robustheit: Wie langlebig sind die Hundeaccessoires im Upcycling-Design?
• Lebensnähe: Wie schmutzanfällig sind sie bzw. wie leicht lassen sie sich reinigen?
• Optik: Wie cool wirken sie?

Leine unter der Lupe

Das Kletterseil liegt angenehm in der Hand, die Oberfläche schwankt zwischen griffig und glatt. Die Leine hat zwei massive Karabiner aus Edelstahl an den Enden, was mir erlaubt, meine beiden Hunde anzuleinen. Wenn sie frei laufen, lässt sich die Leine gut bis auf ein Drittel ihrer Länge reduzieren und umhängen. Für meine Körpergröße könnte sie locker 15 cm kürzer sein – umgehängt landet sie bei mir in der Höhe der Oberschenkel statt der Hüfte.

Im Regen saugt sich das Kletterseil nicht voll: Es bleibt leicht wasserabweisend, die Restfeuchte verfliegt schnell. Anders als Leder, die in Berührung mit Wasser kommt, bleibt das Kletterseil nach dem Trocknen genauso biegsam wie vorher. Trotz der unsanften Landung in einer Pfütze und des ständigen Kontakts mit Sand und Erde blieb die Leine fast unverschmutzt. In eine Schüssel mit warmem Wasser getunkt, ließen sich die leichten Dreckspuren problemlos entfernen. Der Kunststoff Polyamid hat seine Vorteile.

Halsband aus Doppel-Seil

Das Halsband wird nach Maß angefertigt und ist nicht verstellbar. Es ist doppelt gelegt und in der Variante „Trudi“ auf beiden Seiten mit Seilklemmen verschlossen. Diese haben eine besondere Form, die ich bisher noch nie gesehen habe, und lassen sich auf beiden Seiten tragen: links und rechts. Ein O-Ring an der einen und ein Karabiner an der anderen Seite ermöglichen ein leichtes Auf- und Zumachen. Für die Größe des Karabiners könnte der Ring etwas größer sein, man muss schon richtig zielen, um die Öse zu erwischen. Alles in Allem sieht das Halsband sehr schick aus und das doppelt gelegte Seil entlastet den Hals. Die schwarz-weiße Variante kommt bei meiner Rottweiler-Hündin wunderschön zur Geltung.

Schleuderball für starke Kauer

Das Spielzeug hat die Form einer Affenfaust, ein zusätzlicher Knoten am Ende des Seils dient zum Greifen – das erleichtert das Schleudern. Das runde Teil ist sehr hart – kriegt der Hund den Schleuderball auf den Kopf geknallt, gibt es sicherlich ein Aua – es sei denn, es handelt sich um meine Shila. Der Dickschädel spürt so gut wie gar nichts, auch wenn sie gegen die Tischkante läuft. Shila apportiert das Spielzeug gerne, am Kauen zeigt sie aber kein Interesse. Hat man zu Hause aber ein Kaumonster, kann ich mir sehr gut vorstellen, mit der Affenfaust richtig zu liegen. Ein Kletterseil ist nämlich für extreme Belastungen gebaut: Den Kern aus dicht verflochtenen Fasern umgibt ein Mantel, der das Innere vor Beschädigung schützt. Das Einfachseil, das in den Kletterhallen und Klettergärten zum Einsatz kommt, hat einen Durchmesser zwischen 8,9 und 11 mm und unterliegt der Europäischen Norm EN 892, die unter anderem die Mindestfestigkeit bei Normstürzen, Fangstoßkraft oder Seildehnung regelt.

Argumente für Ropes Upcycled

Abseits aller Normen und Vorschriften, die den extremen Belastungen im Klettersport gelten, überzeugt das Hundezubehör mit seiner unempfindlichen, in der Haptik angenehmen Oberfläche und solidem Finish. Auch die Optik lässt keine Wünsche offen: Die Leinen, Halsbänder und Spielzeuge gibt es in mehreren Farben und mit zwei unterschiedlichen, hochwertigen Metall-Sorten: Edelstahl oder Messing. Für mich entscheidend bleibt der Faktor der Ressourcenschonung: Da Kletterseile aus rechtlichen und versicherungstechnischen Gründen regelmäßig ausgetauscht werden müssen, wächst auch systematisch der Abfallberg. Patrick Stange sorgt für dessen Reduzierung und gibt scheinbar nutzlosen Gegenständen eine zweite Chance. Alle Accessoires entstehen in Bokholt-Hanredder, nordwestlich von Hamburg. Für mich sind die Hundeaccessoires von „Ropes Upcycled“ eine tier- und umweltfreundliche Alternative zum Leder. Während neues Tau-Zubehör meist Erdöl-Ressourcen anzapft, verwertet „Ropes Upcycled“ bereits verarbeiteten Kunststoff weiter.

Ropes Upcycled: Ein Start-Up mit Mumm

Patrick Stange hatte Mut. Mut zur Lücke. Und das in vielfacher Hinsicht:

• Der Sportbusiness-Manager hat dauerhaft mit „Lücken“ zu kämpfen: Bei den Farben der Seile ist „Ropes Upcycled“ schließlich auf den aktuellen Bestand der Kletterhallen angewiesen. Immer wieder fehlen bestimmte Farben, die Kunden müssen sich in Geduld üben – ein Nachteil des Upcycling.
• Patrick hat aber auch eine Lücke auf dem Markt entdeckt und sinnvoll gefüllt. Die reellen und virtuellen Regale im Fachhandel biegen sich sonst unter Hundezubehör aus (neuem) Tau. „Ropes Upcycled“ beweist, dass es auch anders geht.
• Einen gewissen Mut zur Lücke beweist Patrick auch im Design: Seine Produkte sind schlicht, funktionell, einfach. Es gibt keine tausend Untervarianten, die Aussage ist reduziert, die Richtung eindeutig. In den Zeiten des Überflusses finde ich die klare Linie sehr angenehm.

Fazit

„Ropes Upcycled“ schafft, was nur wenige in der Hundebranche schaffen: ein nachhaltiges Hundezubehör zu produzieren, was langlebig und optisch ansprechend ist. Die Aufmachung ist hochwertig, das Unternehmen sympathisch. Eine echt gewiefte – und gewaltfreie – Alternative zum Leder. Einen positiven Nebenaspekt hat der Upcycling-Gedanke auch noch: Da nicht immer alle Farben erhältlich sind, müssen Kunden lernen zu warten – oder Alternativ-Farben zu akzeptieren. Verzicht und sinnvoller Konsum – dafür steht für mich „Ropes Upcycled“. Selbst, wenn Patrick es noch nicht weiß.

Da ich überzeugt bin, gibt es das Hundezubehör auch in unserem E-Shop:

Leinen Halsbänder Spielzeug