Vegane Ernährung für Hunde und Fleischfütterung gegenüberzustellen, klingt als würde man Äpfel mit Birnen vergleichen. Oder Steak mit Süßkartoffeln. Doch Andrea Kleist, Autorin des Buches „Vegan vs. BARF – Neue Wege zum gesunden Hund“ meistert den scheinbar unmöglichen Spagat mit Leichtigkeit.

Der Gegensatz könnte kaum größer sein: Während BARF auf (viel) rohes Fleisch als Grundlage der Hundeernährung setzt, verzichtet die vegane Tiernahrung gänzlich auf tierische Produkte. Doch genau diese vermeintliche Unvereinbarkeit macht den gewagten Vergleich so spannend.

Ein Nachhaltigkeitstipp im Buch über vegane Hundeernährung vs. BARF

Die Nachhaltigkeitstipps in „Vegan vs. BARF“ bringen echten Mehrwert

Beide Konzepte – Hund als Veganer und als Carnivore – haben leidenschaftliche Anhänger und beide lösen viele Emotionen aus. Während BARF-Befürworter betonen, dass Hunde von den Wölfen abstammen und als solche von Natur aus Fleischfresser seien, argumentieren Veganer, dass sich die Verdauung der Hunde im Laufe der Domestizierung auf stärkehaltige Lebensmittel längst angepasst hat. „Wenn die Anhänger der Wolf-Theorie das Argument anführen, dass vegane Hundeernährung kulinarische Tierquälerei sei, kontern die Pflanzenfreunde mit der hoch industrialisierten Massentierhaltung, aus der das meiste Fleisch stammt. Die Kritik an der notwendigen Supplementierung des pflanzlichen, und daher nicht bedarfsdeckenden Speiseplans wird mit dem Vorwurf der heuchlerischen Unterscheidung zwischen Hundeliebe und Fleischkonsum gekontert.

Veganer Hund: Sachlich, faktenbasiert und ohne Ideologie

Solche Debatten sind größtenteils ideologisch aufgeladen und häufig unsachlich. Das ist das Buch von Andrea Kleist nicht. Die gebürtige Berlinerin setzt sich mit den gängigsten Vorurteilen der Reihe nach auseinander, ohne sie plakativ an den Pranger zu stellen. Was auf den Aufmacher-Satz „Hunde sind längst keine Wölfe mehr“ folgt, sind – verständlich und lesbar zusammengebracht – archäologische Funde und wissenschaftliche Beweise, Interviews, Tabellen, Vergleiche und Kostenaufstellungen. Sachlich und unaufgeregt arbeitet sich die Autorin durch die verschiedenen Aspekte und lässt kein noch so winziges Detail außer Acht.

Wer soll das Buch lesen?

Ein Diagramm im Buch "Vegan vs. BARF"

Das Buch „Vegan vs. BARF“ ist voller gut recherchierter Fakten

„Das Buch richtet sich an alle, die sich intensiver mit einer alternativen Fütterungsform befassen möchten und kritisch dem Fertigfutter gegenüber eingestellt sind“, erklärt die zertifizierte Ernährungsberaterin für Hunde und Menschen. „Vegan vs. BARF – Neue Wege zum gesunden Hund“ verdeutlicht, dass ich die vegane Hundeernährung nicht dogmatisch als die einzig richtige Fütterungsform ansehe, auch wenn sie ethisch die Vertretbarste ist. Mein Buch bietet eine sachliche Gegenüberstellung beider Ernährungsformen, wobei der Fokus klar auf der veganen Hundeernährung liegt.“

Wie stehen Tierärzte zu veganer Hundefütterung?

Zur Untermauerung ihrer Thesen lässt Andrea Kleist eine Tierärztin zu Wort kommen, die das Thema veganer Hundeernährung einer fachlich fundierten Analyse unterzieht. Das Interview mit Cornelia Kolo und die darauffolgenden Erfahrungsberichte verschiedener anderer Veterinäre geben in prägnanter Form einen guten Überblick über Pros und Contras, über Mythen, Vorurteile und ethische Fragen.

 

Was Tierhaltern unter den Nägeln brennt, kommt im Kapitel 2 zur Sprache:
• Wann empfiehlt sich vegane Fütterung und wann nicht?
• Ist kohlenhydratreiche Ernährung nicht ungesund?
• Sind vegane Mahlzeiten bedarfsdeckend?
• Ist es nicht tierschutzrelevant, Hunden die eigene Ernährungsphilosophie aufzuzwingen?
• Wäre vegetarische Fütterung nicht gesünder als vegane?
• Kann man Fleischkonsum überhaupt noch verantworten?

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Vegane Ernährung bei Hunden: Dürftige Studienlage

Auch unterschiedliche Studienergebnisse der letzten 15 Jahre, die sich mit der veganen Hundeernährung auseinandergesetzt haben, kommen in dem Buch nicht zu kurz. Dabei handelt sich um Analysen zu gesundheitlichen Auswirkungen oder Verdaulichkeit rein pflanzlicher Diäten, aber auch zu Schmackhaftigkeit von fleischbasiertem und veganem Futter. Keine der zitierten Studien konnte signifikante Nachteile einer veganen Hundeernährung belegen – weder in Bezug auf die Gesundheit und das Wohlbefinden noch in Bezug auf die Akzeptanz fleischloser Mahlzeiten. „Diese Schlussfolgerungen sollten jedoch angesichts der mageren Studienlage mit Vorsicht interpretiert und nicht verallgemeinert werden“, gibt Andrea Kleist nüchtern zu.

Praktisches Wissen kompakt verpackt

Eine Tabelle im Buch Das Buch "Vegan vs. BARF"

Praktische Tabellen sorgen für eine übersichtliche Zusammenfassung wichtiger Themen

Während sich das erste Buchviertel mit globalen Fragen befasst – Umweltbelastung, Gesundheitsrisiken, ethische Aspekte – geht Andrea Kleist in den Kapiteln 4 bis 6 konkret auf unterschiedliche Ernährungsalternativen ein: vegetarische Fütterung, Insektenfutter sowie veganes Fertigfutter. Das umfangreiche Kapitel 7 widmet sich dem Einfluss veganer und fleischbasierter Ernährung auf Krankheiten und verschiedene Lebensphasen. Übersichtliche Tabellen liefern einen schnellen und verständlichen Überblick von Vor- und Nachteilen beider Fütterungsformen. In den Kapiteln 9 bis 13 bekommt der Leser – leicht verdaulich und ohne viel Fachchinesisch – ein kompaktes Nachschlagewerk über Kohlenhydrate, Proteine, Obst und Gemüse, Öle sowie Nahrungsergänzungen. Das vorletzte Kapitel befasst sich mit Rationsgestaltung und -berechnung, und mündet in leicht umsetzbaren Rezepten für selbstgemachte vegane Hundegerichte.

Was mir an dem Buch gefallen hat?

  • Allgemein verständliche Sprache: Trotz ihres tiefgehenden Wissens möchte Andrea Kleist nicht mit Fachbegriffen beeindrucken, sondern richtet ihre Worte an alle interessierten Menschen. Man kommt beim Lesen nicht ins Stocken.
  • Faktengespickte Tabellen: Die kompakten Wissensquellen liefern viele wertvolle Infos auf die Schnelle. Großartig als Zusammenfassung der Fließtexte.
  • Detaillierte Vergleiche: Nicht nur vegane und fleischlastige, sondern auch vegetarische Fütterung wird thematisiert, sowie veganes und insektenbasiertes Fertigfutter.
  • Nachhaltigkeitstipps: Die als kleine Farbakzente gestalteten Wissensspender ziehen die Aufmerksamkeit auf sich und bieten wertvolle ökologische Denkanstöße.
  • Praktische Rezepte: Knapp 20 Seiten lebensnaher Kochanleitungen am Ende des Buches machen Lust auf kulinarische Abenteuer.
  • Design: sowohl das ungewöhnliche quadratische Format als auch die Grafiken von Marina Gorskaya runden das Lesevergnügen ab.
Grafiken von Marina Gorskaya im Buch Das Buch "Vegan vs. BARF"

Marina Gorskaya sorgt mit ihren Zeichnungen für eine wunderschöne Optik

Zwei Jahre Recherche

Wer einmal ein Sachbuch verfasst hat, weiß, wie viel Arbeit hinter jeder Zeile steckt. Beim „Vegan vs. BARF“ war es nicht anders. Während Andrea Kleist für das Schreiben nur vier Monate brauchte, dauerte die Recherche ganze zwei Jahre. Doch die Mühe hat sich gelohnt. Am Ende des letzten Kapitels angelangt, geht man gestärkt aus dem Zwiespalt hervor, ob vegane Hundeernährung eine geeignete Alternative zu bisherigen Fütterungsformen darstellt oder nicht. Kann man Hunde vegan ernähren? Darauf gibt die Autorin eine klare Antwort. Vor allem weckt sie aber auch die Lust, pflanzenbasiert für den eigenen Hund zu kochen.

 

Du hast Feuer gefangen und möchtest Du mehr über vegane Hundeernährung erfahren? Die Buchautorin Andrea Kleist freut sich sicher über Deine Kontaktaufnahme.

Ernährungsberatung: Vegan für Hunde